Chronik

Schützengesellschaft gegr. 1503 und Schützenlust e.V. Geislingen/Steige - eine sehr lebendige Gemeinschaft, geformt und gewachsen in mehr als fünf Jahrhunderten. Es lohnt in der Tat einige der wichtigsten Wegstationen näher zu betrachten. Die Anfänge des Schützenwesens in Geislingen lassen sich heute nicht mehr genau datieren. Fest steht jedoch,
dass die entscheidenden Impulse von Ulm aus erfolgten, etwa 10 Jahre nachdem Geislingen, samt Festung Helfenstein und dem dazugehörigen Gebiet, in den Besitz der Reichsstadt übergegangen waren. Während sich der Adel seit jeher mit Gefolgsleuten und Dienstmannen umgab – bewaffnete Untertanen wurden stets argwöhnisch beobachtet – griff die vom Bürgertum geprägte Obrigkeit auf die eigenen Reihen zurück. Das Schützenwesen profitierte von dem Wunsch, im Notfall über waffengeübte Männer verfügen zu können.

Einer Verordnung zufolge, wurde im Jahr 1406 eine Schießhütte errichtet, gleichzeitig aber vom Ulmer Rat verfügt, dass dort niemand eine selbstzündende Büchse tragen dürfe. Man gab der erprobten und in ihrer Art bewährten Armbrust den Vorzug. Schließlich mag es für die Ulmer Ratsherren beruhigend genug gewesen sein, dass ein Armbrustgeschoss noch in einer Entfernung von 200 – 250 Schritten jede Rüstung durchschlagen und einen gewappneten, eisendrapierten Gesellen glatt aus dem Sattel heben konnte. Immerhin zeigt dieses ausdrückliche Verbot am Rande, dass in Geislingen um 1400 herum doch schon „Brandrohre“ Verwendung fanden. In direktem Zusammenhang
mit dem Bau der Schießhütte steht zweifelsohne auch die Gründung der Sebastiansbruderschaft (ursprünglich eine Vereinigung von Armbrustschützen, die den heiligen Sebastian zu ihrem Schutzpatron erwählte). Der Vorsitz oblag dem damaligen Geislinger Vogt Hans Vetzer.

In Stuttgart fand unter Herzog Ulrich zu Wirtemberg ein ansehnliches Armbrust- und Büchsenschießen statt. Erwähnt wurden aus der Geislinger Umgebung unter anderem Hanns von Wittingen und Wilhelm von Degenfeld.

Obwohl sehr wenig konkrete Hinweise vorhanden sind, gilt dieses Jahr als GEBURTS- und GRÜNDUNGSJAHR der Schützengesellschaft Geislingen. Sicher ist lediglich die erstmalige Nennung der Gesellschaft im Stadtbuch des Jahres 1503.

Freischießen in Ulm, zu dem die Geislinger Schützen geschlossen aufmarschierten. Namentlich genannt sind folgende fünf Leute: „Hanns Widenmann, Bastian Fahr, Johs. Busch, Jacob Schießer, Ulrich Mayr“. Und aus den Nachbargemeinden: je ein Kuchener und ein Nellinger Schießgesell.

Am 23. September 1560 nahm unter Herzog Christof zu Wirtemberg das große Stahl- und Armbrustschießen im Fürstl.Tiergarten in Stuttgart seinen Anfang. In der Schar der Teilnehmer finden wir ganz bedeutende Namen, so zum Beispiel die beiden Grafen Sebastian und Ulrich zu Helfenstein. Gar nicht übel stand auch der Hauptgewinn zu Buche: „Das beste Hauptgewinn waren 100 Dukaten, welches Herzog Christof samt dem ersten nach dem besten, bevor gegeben,welches gewesen ist ein Ochs mit einer seidigen Decke, und hat das beste gewonnen Mich. Straub von Dunzdorff“. Überhaupt taten sich damals scheinbar die Donzdorfer in besonderer Weise hervor. Bereits einige Jahre später machte nämlich ein weiterer „Blattljäger“ seiner Zeit von sich reden.

Um diese Zeit herum veränderte sich die innere Stuktur der Sebastiansbruderschaft, die nun nicht mehr allein aus lauter Schützen oder Schießgesellen bestand. Die Pfleger der Gesellschaft wandten sich verstärkt wohltätigen Zwecken zu und hatten wesentlichen Anteil an der Schmalzversorgung der Stadt. Der Name der Bruderschaft wurde dadurch im Laufe der Zeit durch die Bezeichnung „Schmalzpflege“ verdrängt. Die Eigenschaft der reinen Schützenvereinigung ging verloren,was andererseits wohl auch mit der wachsenden Bedeutung der Feuerschützen zusammenhing.

In dem Stadtbuch aus dem Jahre 1590 bzw. 1615 finden wir einen Passus, der über die materielle Unterstützung Auskunft gibt, die der Ulmer Rat den Geislinger Schützen beziehungsweise der Gesellschaft zukommen ließ. Unter anderem ist zu erfahren:

„Der Bixenschitzen, Armbrost, Buoben-Schitzen zilstatt und Mauren zu machen, erfolgt auch durch ainen Pleger, uff aines Ers. Rhats Kosten zu erhalten. Item die Britter zu den Scheiben gibt das aine Jar ein Ers. Rhat, das ander Jar die von Geislingen, aber die Schitzen lassen solche Scheiben uff Ire Kosten machen.“

Bemerkenswert ist dabei der Ausdruck „Buoben-Schitzen“, der vermutlich auf eine Jungschützen-Abteilung schließen lässt.

Über schießsportliche Aktivitäten während des 30-jährigen Krieges ist relativ wenig bekannt. In einem etwas ruhigeren Kriegsjahr, eventuell im Zusammenhang mit der Neuaufnahme der Schießübungen, erhielt die Gesellschaft eine neue Schützenordnung. Sie datiert auf den 1. Mai 1642 und trägt die Überschrift: 1642 Renovierte Ordnung der Pürschrohr-Schützen- Gesellschaft zu Geislingen. Der militärische Aspekt tritt bei dieser Ordnung völlig in den Hintergrund. So wird beispielsweise in der Einleitung gesagt: „Zur Fortpflanzung rühmlicher Kurzweil und erhaltung gueter Vertraulichkeit ist folgender Gesellschaft und das Pürschrohrschüeßen zu Geislingen angestellt worden ...“ In Paragraph 15, der insgesamt 17 Abschnitte, ist am Schluss die nachstehende Bemerkung zu lesen: „es solle und mag auch einem oder dem andern ehrlich Schüzen wohl zulässig und erlaubt sein, nach Beendung besagten Frey- oder Gesellen- Schießens zur Ergözlichkeit, doch aber nach gelegenheit der Zeit, ein ehrlichen und friedsamen Trunckh zu sich zu nemmen“. Wohl bekomms ! – wem würden da heute keine entsprechenden Parallelen einfallen?

Eine Ansicht der Stadt Geislingen aus dem Jahr 1643, nach einer Arbeit des Berühmten Kupferstechers Matt. Merian (1593 – 1650), lässt sehr deutlich eine große Zielscheibe erkennen. Mit dieser Scheibe, hinter dem sogenannten „Bronnenthor“, dem Gebiet der heutigen„Rosendohle“, soll zweifellos auf eine Schießstätte hingewiesen werden.

wird die Lage des Schießhauses im „Salbuch“ angegeben: „Schützenhaus, und Zwei Ständ davor draussen, stehen dermahlen vor dem Obern Thor, gegen Rorgensteig, an der Landstrass, die nächste Mauren stehen auf Daniel Marquarts, Sailers, unterer See – und die weiteste Mauren auf der Oberamts- und sogenannten Langen Wiss“.

stiftete Chirurgus Leonhard Offenhäuser eine stattliche Ehrenscheibe, die noch heute unter der Register-Bezeichnung Nr. 1 im Besitz der Gesellschaft ist. Die in
kräftigen Farben gehaltene Schießscheibe zeigt einen nackten Mann, auf einem Brunnensockel sitzend, und einen beflissenen Arzt – vermutlich besagten Chirurgus selbst – der dem bedauernswerten Burschen mit einer Binde zu Hilfe eilt. Außer dem Datum trägt die Scheibe eine äußerst „feinsinnige“ Umschrift: „Trifft die Kugel Dich von hinten, läßt die Wund sich leicht verbinden;Schlagt`s Dich aber vor den Kopf, Gnad Dir Gott, Du armer Tropf!“ Nun, den Einschusslöchern nach zu urteilen, hätte sicher auch der Herr Chirurgus dem „arme Tropf“ nicht mehr allzu viel helfen können. Wie dem auch sei, die Ansichten über geeignete Zielobjekte haben sich inzwischen wesentlich geändert. Menschliche Darstellungen sind heutzutage kaum mehr die entscheidenden Kriterien der Schießscheiben.

Laut Eintragung im Geislinger Salbuch von 1766, musste das Schießhaus beim Oberthor, „vor etlichen und 20 Jahre“, fälligen Straßenarbeiten weichen – die Landstraße nach Ulm wurde gebaut – und vor das „Bronnenthor“ verlegt. Was für uns heute besagen will, dass die Schießstätte in der vom Lindeles- und Ödenturmberg gebildeten Schlucht lag.

ging Geislingen in bayerischen Besitz über. Für die heimischen Schützen begann eine ereignisreiche, beinahe turbulente Zeit. Unter bayerischem Regiment bekam die Gesellschaft neue bürgerlich-militärische Statuten, die Schützen wurden uniformiert und im Notfall zur Landesverteidigung verpflichtet.

begann Bayern damit ein Bürgermilitär zu organisieren. Die einschlägige Vorschrift lautete: „Jeder Bürger ohne Unterschied muss sich, je nachdem er sich nach seinem Gewerbe, Vermögen oder seiner physischen Beschaffenheit zur Infanterie, zu den Schützen, zu der Kavallerie oder Artillerie eignet, bei einem dieser Corps einschreiben lassen und in demselben bis zum 60. Jahre seines Lebens, nach welchem er, wenn er es wünscht, unentgeltlich befreit wird, Dienst leisten“. Weitere Diskussionen waren damit wohl überflüssig.

Dementsprechend verfügte Geislingen bereits im Jahre 1809 über 2 Füsilierkompanien und 1 Schützenkompanie. Der „graue Rock“, damals eher bunt zu nennen, bestand aus einem dunkelgrünen, bis an die Kniekehlen reichenden Rock. Das Ganze einreihig, mit weißen Knöpfen, ohne Klappen und Seitentaschen. Vorstoß, Kragen und Aufschläge waren hellblau. Dazu kamen graumelierte Beinkleider und ein Hut mit grünem Federbusch. Im Offizierskorps der Schützenkompanie, die sich weitgehend aus Mitgliedern der Schützengesellschaft zusammensetzte: Marx Frauenknecht (Hauptmann), Johann Kessler (Oberleutnant) und Matthias Wagner (Leutnant). Der erneute Krieg zwischen Napoleon und den Österreichern ging an Geislingen nicht spurlos vorüber. Unter anderem hatte das Bürgermilitär am 22. Mai 1809 den Auftrag die Stadttore zu besetzen und Vorposten aufzustellen, um versprengte österreichische Truppenteile abzuwehren. Am 5. Juni schließlich transportierte die Geislinger Schützenkompanie 1200 österreichische Kriegsgefangene nach Göppingen. Und noch ein erfreulicheres Ereignis aus diesem Jahr: am Bartholomäustag (25. August) hielt das Schützenkorps des „Kgl. Bairischen Bürgermilitär“ sein „erstes solennes Scheibenschießen“ ab. Als Schießplatz fungierte die „sog. Steingrube ohnweit Geislingen“ – der heutige Stadtpark.

Durch einen Staatsvertrag zwischen Bayern und Württemberg (vom 18. Mai 1810) gelangte das Geislinger Gebiet an Württemberg. Damit trat dann auch die bereits im Januar 1809 erlassene Generalverordnung für Geislingen in Kraft. Der Gebrauch von Feuerwaffen wurde untersagt, die Gewehre mussten abgeliefert und die Schützengesellschaft zwangsläufig aufgelöst werden.

Im Januar dieses Jahres genehmigte König Wilhelm I. erneut das Führen von Feuerwaffen. Sofort liefen bei den Geislinger Schützen die ersten Aktivitäten an. Bereits im März reichte man dem Oberamt eine neue Schützenordnung zur Genehmigung ein. Die von Oberamtspfleger Jakob Häberlen, einem Mitglied der Gesellschaft, verfasste Ordnung wurde am 6. Dezember seitens des Oberamts bestätigt.Weiter heißt es: „. . . der Plan dieser Schützenordnung habe bei Sr. Kgl. Majestät soviel Beifall gefunden, dass solche als Norm für alle im Königreich zu errichtenden Schützengesellschaften angenommen werden sollen“.

entstand, mit einem Gesamtaufwand von ca. 1850 Gulden, auf den „unteren Weiher-Wiesen“ beim „Röthelbad“ ein neues Schießhaus. Der Bau wurde förmlich aus dem Boden gestampft. Schließlich sollte die feierliche Einweihung schon am 26. Juli mit einem großen Eröffnungsschießen vonstatten gehen. Und damit saß die Gesellschaft bestimmt auch finanziell in der „Patsche“. Jedenfalls geriet der Verein in den folgenden Jahren in erhebliche Schwierigkeiten. Geldknappheit, Querelen mit den Behörden und interne Probleme prägten das Leben der Gemeinschaft.

Trotz Geldknappheit und den weiteren Problemen setzte man 1838 die Anschaffung einer grünseidenen, silberbestickten Standarte durch. Das Prachtstück kann heute noch in relativ gutem Zustand bewundert werden.

musste die große Ehrenscheibe des Chirurgen Offenhäuser erneut herhalten. Sie wurde aber entgegen den sonstigen Gepflogenheiten, „zur Schonung“ nur aus freier Hand (!), zum zweiten Mal beschossen.

waren die Schulden der Gesellschaft auf Heller und Pfennig abgetragen. Sicher mit ein Verdienst des damaligen 1. Schützenmeisters und Verwaltungsaktuars Seitz. Einige Jahre nach der Gründung des „Deutschen Schützenbundes“ in Gotha (1861) entwickelten die Geislinger eine sehr rege Schießtätigkeit. Man gab sich – der Zeit entsprechend – betont patriotisch.

wurde die Schützengesellschaft in den Württembergischer Schützenverband aufgenommen.

Das bis dato übliche Bartholomäusschießen wurde 1871 aufgehoben und dafür, zur Erinnerung an die Schlacht von Sedan, ein sogenanntes „Sedan-Schießen“ eingeführt. Darüber hinaus wurde flott gebaut: ein 300-Meter-Stand im „Katzenloch“, ein Schießstand „bei der Buche“, östlich von Geislingen.

feierte die Schützengesellschaft ein großangelegtes, „70-jähriges Jubiläumsschießen“, um an die Wiedereröffnung der Gesellschaft im Jahr 1817 zu
erinnern. Damals schossen nicht weniger als 156 Schützen aus nah und fern (ein Gmünder Fabrikant traf, so vermerkte der Chronist, sogar mit dem Orientexpress ein) auf die Festscheibe.

Am 27. Januar erfolgte in der noch selbstständigen Gemeinde Altenstadt die Gründung der Zimmerstutzen-Gesellschaft „Schützenlust“ Altenstadt e.V. Bezeichnend war jedoch, dass die Übungsabende bzw. das Zimmerstutzen-Training noch für lange Jahre in kleinen Clubs und Grüppchen abgehalten wurden. Man traf in verschiedenen Altenstädter
Gaststätten zusammen, zum Beispiel im „Waldhorn“ beim Linsenbrunnen, im „Stern“ (heutige Volksbank Altenstadt), im „Felsen“ oder in der „Alten Stadt“, um nur die wichtigsten zu nennen. Geschossen wurde ausschließlich mit dem Zimmerstutzen.

erhielt die Schützengesellschaft zur Abwechslung mal wieder eine neue Schießordnung.

erlangte die Gesellschaft das „juristische Recht“ und wurde ins Vereinsregister eingetragen.

Erweiterung des Schießhauses beim Rötelbad auf insgesamt 10 Stände.

beging die Gesellschaft das 400-jährige Jubiläum und trat gleichzeitig dem Deutschen Schützenbund bei. Ein Auszug aus dem Jubiläumsprogramm, das 3 Tage dauerte:
1.Tag: Frühkonzert im Garten der Restauration „Kienzle“ gegenüber dem Bahnhof. Festzug mit der WMF-Festkapelle Geislingen und der Musikkapelle des Feldartillerie-Regiements Nr. 49 aus Ulm. 2.Tag: Schießen. Mittagessen in der „Post“. Abends Ball in der „Sonne“. 3.Tag: Schießen.Konzert auf dem Festplatz. Preisverteilung.

Die nächsten Jahre gehörten weitgehend dem reinen Schießsport. Unter anderem nahm die Gesellschaft an vielen auswärtigen Schießen, insbesondere an Landes- und Bundesschießen teil. Dennoch brodelte es im Schützenlager an allen Ecken und Enden.

Das Jahr 1913 brachte letztendlich die unvermeidbare Auseinandersetzung, die die Gesellschaft teilte und zur Gründung der „Schützengilde im Lengental“ führte. Ausgelöst wurde diese Aktion – man blieb übrigens 13 Jahre lang getrennt – durch eine Reihe von Faktoren. Offensichtlich entzündete sich aber der Streit generell an den bisherigen Schießanlagen, die den Erfordernissen nicht mehr genügten. Bereits hier gingen die Ansichten weit auseinander und waren schwerlich auf einen Nenner zu bringen. Hinzu kamen Differenzen zwischen einzelnen Mitgliedern und in der Folge eine Anzahl von Austritten. Und so entstand im Endergebnis unter der Initiative von Ernst Lang im Längental eine geräumige Schießhalle, mit 12 Ständen für das 175-Meter- Schießen und 6 Dreihundertmeter-Ständen. Die zügige Durchführung des ersten Bauabschnitts ermöglichte schon im November 1913 eine Art Probeschießen. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und Ausbruch des 1.Weltkrieges wurde der Ausbau im Jahr 1914 weiter vorangetrieben. Zweifelsohne ein besonderer Verdienst von Ernst Lang, der auch entscheidend beim Finanzieren half. Immerhin belief sich der Gesamtaufwand zu der Zeit auf zirka MK 56 000. –, das Grundstück eingeschlossen.

übergab der 1. Schützenmeister Ernst Lang die gesamte Schießanlage an das königl. württ. Generalkommando Stuttgart. Mit dem zivilen Schießbetrieb war es also während der Kriegsjahre vorbei.

Erst 1919 begannen die eigentlichen schießsportlichen Aktivitäten wieder anzulaufen. Die Altenstädter Zimmerstutzen-Anhänger schlossen sich endgültig in der „Schützenlust“, unter Vorsitz von Theodor Krathwohl, zusammen.

Ein großes Festschießen, nach Art des „Württembergischen Landesschießens“, im September 1920, führte endlich zur Einweihung der Schießanlage im Längental.

machte die „Schützenlust“ überregional von sich reden. Sie veranstaltete am 9. und 10. Mai auf 35 Ständen das 1. Mittelschwäbische Kreisschießen. Der Altenstädter Turnplatz bot dazu den geeigneten Rahmen.

Aus Materialien und Teilen einer ehemaligen Sanitätsbaracke bauten die schießsportlich sehr rührigen und im ganzen Land bekannten Altenstädter Schützen am Tegelberg eine eigene Schießstätte auf. Vorbei war auch die 13-jährige Rivalität der beiden anderen Gesellschaften. Im Jahr 1926 vereinigten sich die „Schützengesellschaft Geislingen“ und die „Schützengilde im Lengental“ zur „Schützengesellschaft Geislingen im Lengental e.V.“. Oberschützenmeister der neuen Vereinsgemeinschaft wurde Fabrikant Karl Haegele. Das alte Schießhaus beim Rötelbad ging für MK 6500.– an den „Athletenbund Geislingen“.

Im Mai 1927 fiel eine für die Gesellschaft richtungsweisende Entscheidung: der Vereinsvorstand entschloss sich eine Kleinkaliber-Abteilung zu gründen. Eine Maßnahme, die im Juli beim 18. Deutschen Bundesschießen in München erste Früchte trug.

Das „32. württ. Landesschießen“, erstmals verbunden mit einem „Kleinkaliber-Landesschießen“ und dem 425-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft Geislingen, fand am 30. Juni, 1. Juli und vom 6. bis 10. Juli 1928 in Geislingen einen ausgezeichneten Anklang.

trat die „Schützenlust“ erneut ins Rampenlicht. Sie richtete das Landesschießen auf dem Turnplatz in Altenstadt aus. Zur Wahl standen zwei Waffenarten: Zimmerstutzen und Kleinkalibergewehr. Dazu eine erwähnenswerte Anmerkung: bei der verwendeten Kleinkaliber-Munition handelte es sich um eine sogenannte „Saalmunition“, mit einer Reichweite von ca. 20 Metern. Die Wettkämpfe schlossen mit einem Festbankett in der TVA-Turnhalle ab.

Stand dem Ausbau der Kleinkaliberanlage im Längental nichts mehr im Wege. Erweitert wurde auf 15 Stände. Die Arbeiten endeten mit einem Einweihungsschießen am 8., 14. und 15. September 1935. Den Gruppenpreis gewann die „Schützenlust Altenstadt“.

Nach Einführung des Bezirksschützenkönigs im Jahre 1939 wurde Otto Gröner mit dem Luftgewehr erster Bezirksschützenkönig.

Während des 2.Weltkrieges wurden die Anlagen im Längental in der Hauptsache von wehrsportlichen Vereinigungen und Organisationen genutzt. Für den rein sportlichen Betrieb blieb da gewiss sehr wenig Spielraum übrig. Trotzdem belegte bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden 1942 ein Geislinger Schütze – Georg Gröner – einen hervorragenden 2. Platz im Zimmerstutzen.

Am 4. Oktober 1941 errang die Schützenlust Altenstadt in München bei den Deutschen Meisterschaften in den Mannschaftskämpfen für Wehrmannzimmerstutzen
den 2. Platz und im Zimmerstutzen den 3. Platz. Diese Titel wurden durch die Schützen Otto Gröner, Georg Gröner,Wilhelm Gröner, Leonhard Gröner und Karl Hommel, die alle in der WMF beschäftigt waren, errungen.

Der 2. April 1945 – ein Ostermontag – kostete die „Schützenlust“ Altenstadt ihre unter großen Mühen aufgebaute Schießstätte. Amerikanische Jagdbomber, die es offenbar auf abgestellte Güterzüge im Bereich des Westbahnhofes abgesehen hatten, schossen das Holzhaus in Brand. Die auf der Talseite des Gebäudes aufgemalte, weithin sichtbare Schießscheiben, mag bestimmt eine zusätzliche Motivation für Zielübungen gewesen sein. Das gesamte Anwesen am Tegelberg fiel jedenfalls den Flammen zum Opfer. Im Mai verbot die Militärregierung jeglichen Waffenbesitz, die Vereine wurden aufgelöst. In der Folge kündigte die Stadt Geislingen den auf 99 Jahre abgeschlossenen Pachtvertrag mit der „Schützenlust“ und enteignete das Gelände am Tegelberg.

Ebenso war der Fortbestand der Schützengesellschaft im Längental gefährdet. Anregungen im Gemeinderat gingen dahin, die Schießstätte in eine Jugendherberge  umzuwandeln (Gemeindebericht vom 5.April 1947). Doch soweit kam es für die Schützen glücklicherweise nicht, so positiv ansonsten eine Jugendherberge zu beurteilen wäre.

Am 17.August 1949 gründeten die Mitglieder der „Schützenlust“, ihnen fehlte inzwischen jegliche schießsportliche Grundlage, im „Schillergarten“ eine Kegelgesellschaft („Kegelgesellschaft Altenstadt e.V.). Damit hielten die Altenstädter ihre Vereinsgemeinschaft aufrecht und vor allem die Mitglieder zusammen. In der Form von Kegelwettkämpfen
pflegte das unentwegte Häufchen auch Kontakte nach außen. Diese Parallelvereinigung bestand noch bis zum Jahr 1968 weiter.

Im Juni 1950 gab die Bundesregierung „grünes Licht“. Die Fabrikationen, der Vertrieb und der Besitz bestimmter Jagd- und Sportwaffen waren wieder erlaubt. Das Schießwesen konnte neu entstehen.

Besondere Verdienste beim Wiederaufbau erwarb unter anderem ein Mann aus Geislingen, Leonhard Gröner sen., auf dessen Initiative 1951 eine Versammlung im „Storchen“ in Göppingen zurückzuführen war. Hier zog man Bilanz und unternahm erste Versuche den Schießsport im Gau Hohenstaufen neu zu organisieren und zu beleben. Im November 1951 durfte der Deutsche Schützenbund neu gegründet und im Anschluss das Luftgewehrschießen wieder praktiziert werden. Damit ging es auch in Geislingen rapide aufwärts. Gute Kontakte bestanden zu der von Zella-Mehlis nach Ulm umgesiedelten Waffenfabrik Walther. Außerdem diente das Gelände im Längental – eine der wenigen funktionsfähigen Anlagen im Land – als Übungsstätte für die Olympia-Teilnehmer. Obschon in ihren Trainingsmöglichkeiten arg eingeschränkt, die Übungsabende liefen im Nebenzimmer der Gaststätte „Schillergarten“ ab, hatten vor allem die Altenstädter aktiven Anteil am damaligen Schießgeschehen.

Am 27.1.1952 wird in den „Storchenstuben“ in Göppingen der „Sportschützenkreis Hohenstaufen“ geboren. Bei der Wahl wird Leonhard Gröner sen. von der Schützengesellschaft Geislingen einstimmig zum 1. Kreisschützenmeister gewählt.Als Schriftführer wurde Otto Gröner und als Kassier Leonhard Gröner jun. gewählt. Die 1.Württembergischen Meisterschaften im Luftgewehrschießen wurden am 26. Oktober 1952 in Geislingen ausgerichtet. Die Ausrichtung hatte die Schützengesellschaft Geislingen übernommen.

Am 1. Februar 1953 veränderte sich die Situation grundlegend. Die in Geislingen existenten schießsportlichen Vereinigungen trafen im Schießhaus im Längental zusammen und bildeten nach zähem Verhandeln – die wackeren Streiter der „Schützenlust“ bestanden vor allem auf ihrem gut eingeführten Namen – eine gemeinsame Interessengruppe. Berührungspunkte hatte es ja bereits vorher im Bereich des Kleinkaliberschießens gegeben. Im Amtsregister erschien ein neuer Vereinsname: „SCHÜTZENGESELLSCHAFT GEGR: 1503 UND SCHÜTZENLUST e.V. GEISLINGEN/STEIGE“ Die Basis für einen gewinnbringenden Neubeginn war damit geschaffen. Zusammengefasst im  Schützenmeisteramt, übernahm Gustav Schöffel (Oberschützenmeister), Leonhard Gröner sen. (1. Schützenmeister), Wilhelm Gröner (2. Schützenmeister), Alfred Knopf (Kassier) und Otto Gröner (Schriftführer) die Leitung des Vereins. Besonders eng mit dem Wiederaufbau des Schießwesens verbunden waren „die Gröners“. Heute sind sie bereits in der fünften Generation schießsportlich tätig. Die Gebrüder Gröner, an der Spitze Leonhard Gröner sen., bewiesen Unternehmungsgeist und bestimmten nachhaltig den weiteren
Weg der Gesellschaft. Vom 16. – 25. Mai wurde in Geislingen tüchtig gefeiert. Den Anlass dazu gab das 450-jährige Jubiläum und nicht zuletzt das 1. Mittelschwäbische
Bezirksschießen (Luftgewehr und Kleinkaliber). Einen prächtigen Erfolg brachte der 3. Oktober in Nürnberg: die Jugendmannschaft – Heinz Ehekircher, Werner Gröner, Gerhard Kreisel und Adalbert Nägele – kletterte auf das Siegerpodest. Sie schafften mit 2193 Ringen im Luftgewehr (60 Schuss) den Deutschen Meistertitel und wurden auch Bundessieger.

Bei der Hauptversammlung am 5. Februar 1956 überließ der langjährige Oberschützenmeister Gustav Schöffel das Amt einem Jüngeren. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Gustav Schöffel der Titel eines Ehrenoberschützenmeisters zugesprochen. Die Nachfolge – das Votum fiel einstimmig aus – trat Wilhelm Kumpf an.

stellte die Schützengesellschaft allein vier württembergische Meister: Leonhard Gröner sen., Zimmerstutzen (Seniorenklasse), Leonhard Gröner jr., Zimmerstutzen (Schützenklasse), Otto Gröner, Luftgewehr - (Altersklasse) und Hans Höppener, Luftgewehr (Schützenklasse). In diesem Jahr musste der Verein jedoch auch den Tod von Leonhard Gröner sen. bedauern.

Vom 10. – 18. Mai 1959 wetteiferten in Geislingen 242 Schützen beim Gauschießen des Sportschützenkreises Hohenstaufen. Den 1. Gruppenpreis im Luftgewehr gewann die Schützengesellschaft. Erstmalig wurde 1959 vom Landesverband demjenigen Verein, der die erfolgreichste Jugendarbeit aufzuweisen hatte, eine Leistungsprämie zuerkannt.
Bei diesen drei Vereinen befand sich auch die Schützengesellschaft Geislingen.

Beim 43.Württembergischen Landesschießen in Metzingen sahnte ein Schütze aus dem Längental besonders kräftig ab. Unter 575 Mitbewerbern kassierte Werner Gröner den Ehrenpreis, einen nagelneuen VW-Export. Im August 1960 durchbrach Werner Gröner mit dem Zimmerstutzen die damalige „Schallmauer“ von 550 Ringen. Er stellte mit 553 Ringen einen neuen Deutschen Rekord auf und wurde vor dem Augsburger Franz Bochtler (547 Ringe) Deutscher Meister. Für Werner Gröner bedeutete das ohne Zweifel einen Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Mit ihm, dem mehrfachen Landesmeister und Rekordhalter im Zimmerstutzen und Luftgewehr, einem häufigen Starter in der Deutschen
Jugendauswahl und in den Auswahl-Kadern des Landesverbandes, hatte die Gesellschaft ihren erfolgreichsten Schützen der Nachkriegszeit.

übernahm Geislingen erneut das Mittelschwäbische Bezirksschießen. Geschossen wurde vom 13. – 23. Juni in zwei gleichberechtigten Waffenarten – Luftgewehr und Zimmerstutzen. Den Gruppenpreis im Luftgewehr, mit 375 Ringen, holte sich ebenfalls die Gesellschaft.

wurde im Längental ein neues schießsportliches Kapitel aufgeschlagen. Nach bescheidenen Anfangsversuchen kam eine größere Interessengruppe für das Pistolenschießen zu Wort. Am 29. Juli 1964 beschloss der Ausschuss, dem Wunsch Folge zu leisten, einen geeigneten Pistolenstand zu bauen. Die Grundsteinlegung dazu erfolgte noch im Spätherbst. Und ein anderer Vermerk im 64er- Terminkalender: am 1. März richtete die Gesellschaft im Hotel & Gasthof „Krone“ den Württembergischen Landesschützentag aus.

packte das Schützenvölkchen kräftig zu. Innerhalb weniger Monate entstand auf dem eigenen Gelände eine modern ausgestatte Anlage für das sportliche Pistolenschießen. Fünf überdachte Präzisions- und Duell-Stände ermöglichten ab sofort ein kontinuierliches Training. Bald darauf existierte auch bereits eine schlagkräftige Crew, die so manchen
Pokal nach Hause holte.

besuchten vom 14. – 22. Mai rund 300 Schützen das Gauschießen in Geislingen. Keine Frage, dass mehrere Preise gleich am Ort blieben. Die Erfolgsserie setzte sich in diesem Jahr fort. Bei den Landesmeisterschaften errang die Luftgewehr-Equipe, mit 1132 Ringen, unangefochten den 1. Platz. Für Werner Gröner reichte es sogar zu einem zweifachen Triumpf: 292 Ringe im Luftgewehr bedeutete schlichtweg einen neuen Landesrekord und im später folgenden Bayerischen Oktoberfest- und Landesschießen wurden phantastische 50 Ringe ebenfalls mit dem Meistertitel belohnt.

stand die Schützengesellschaft an einem Wendepunkt. Die Anlagen waren den Erfordernissen, vor allem im Hinblick auf überregionale Veranstaltungen, nicht mehr gewachsen. Der Gedanke, das Anwesen zu verkaufen und auf „der grünen Wiese“ neu zu erstellen, spukte zeitweise durch die Köpfe. Titel wie „Schützen suchen ein neues Zuhause“, machten in der heimischen Presse Schlagzeilen. Lange Diskussionen im Ausschuss und reifliche Überlegungen führten jedoch zu einer ganz anderen und sicher auch vernünftigeren Lösung – dem großzügigen Umbau der vorhandenen Sportanlagen.

Nach monatelanger Planarbeit lief am 27. März 1971 das größte Bauprojekt der Schützengesellschaft an. In rund 6500 Arbeitsstunden schufen die Geislinger Schützen ein neues und mustergültiges Zuhause.

Als am 23. September 1972 buchstäblich der letzte Nagel eingeschlagen war – die Pistolenschützen hatten überdies noch einen gemütlichen Clubraum gewonnen – wartete eine vorbildliche Anlage auf den künftigen Schießbetrieb: 10 Kleinkaliberstände, davon 4 kombiniert für 50 und 100 Meter (vorher 5 Stände), 28 Luftgewehr- Stände (vorher 12), 6 Zimmerstutzenstände (vorher 4) und 15 Pistolen-Stände (vorher 6). Am 30. September 1972 konnte Oberschützenmeister Wilhelm Kumpf das Projekt offiziell abschließen und im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier seiner eigentlichen Bestimmung übergeben. Das Anfang Oktober gestartete Werbeschießen fand allgemein Anklang und verhalf der Gesellschaft zu mehreren ausgezeichneten Schützen. So nach und nach setzte der normale Schießalltag wieder ein. Freundschaftsbegegnungen, Rundenkämpfe und interne Veranstaltungen ließen erst gar keine Langeweile aufkommen, obschon die großen sportlichen Erfolge zunächst eine Art Mangelware blieben. Eine Tribut, den die monatelange Bautätigkeit im nachhinein erforderte.

besuchte eine Abordnung der Gesellschaft die Weltmeisterschaften in Bern und Thun. Außer vielen Anregungen für die eigene Praxis, bleibt noch ein besonderes Mitbringsel hängen – der erste Kontakt zum eidgenössischen Kleinkaliberschießverein Dielsdorf und Umgebung. Was feucht-fröhlich begann, entwickelte sich im Lauf der nächsten Jahre zu einer sehr engen freundschaftlichen Verbindung über die Grenzen hinweg, getragen durch laufende Fernwettkämpfe und gegenseitige Kurzvisiten.

Kaum richtig erholt, griff man vom 14. April bis zum 29.November 1975 wieder zu Spitzhacke und Schaufel. Dieses Mal versuchten die bauerprobten Geislinger Schützen ihre angeschlossene Gaststätte zu renovieren. Ein Experiment, das im übrigen tadellos gelang, aber immerhin nochmals zirka 2200 Arbeitsstunden in Anspruch nahm.

Sportliche und gesellschaftliche Belange mussten zwangsläufig weit hinten angestellt werden. Inzwischen war aber das Gröbste überstanden und ein schönes Stück Arbeit geleistet. Für den aufopfernden Einsatz überreichte Oberschützenmeister Wilhelm Kumpf am 19. März 1976, anlässlich der Hauptversammlung, 24 Mitgliedern die Verdienstmedaillen der Schützengesellschaft: Eugen Binder, Siegfried Dalm, Werner Dums, Hermann Esslinger,Werner Gröner, Walter Röhm und Josef Schwendele (jeweils in Gold), sowie Edmund Bauer, Willi Eckermann, Jürgen Gröner, Leonhard Gröner, Willi Gröner, Gerd Grziwotz, Dieter Kempe, Eugen Maier, Winfried Mattscheck, Kurt Münkle, Josef Neubrand, Heinz Post, Erich Rapp, Werner Sapper, Werner Schell, Max Treiber und Rudolf Vogel (jeweils in Silber). Eine Revue sportlicher Ereignisse bestimmte darüber
hinaus das Jahr 1976. Die maßgebende Rolle spielte vor allem die 1. Luftgewehrauswahl. Mit glänzenden Resultaten legte dieses Team den Grundstock zum späteren Aufstieg in die höchste Klasse, die Landessonderklasse. Bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften sammelten die Geislinger Schützen zudem 16 Einzel- und Mannschaftstitel. Annähernd 40 Platzierungen auf den folgenden beiden Rängen – eine Bilanz, die durchaus vorzeigewert war.

Im Sportjahr 1977, beginnend mit den Vereinsmeisterschaften, die bei insgesamt 133 Starts schon in die Nähe überörtlicher Veranstaltungen rückten und sehr  erfolgsversprechende Leistungen zeigten, fehlten zunächst die dicken „Aufreißer“ – von dem Aufstieg in die Landessonderklasse einmal abgesehen. Relativ gute Ergebnisse bei den Kreismeisterschaften konnten im Bezirk nicht wiederholt werden. Deutliche Ausrutscher bestimmten dort die Szene. Dagegen gelang es dem Nachwuchs manche Unebenheiten zu glätten. Der Durchbruch kam erst im Herbst, während der Rundenwettkämpfe. Ab da waren die Geislinger Schützen, sowohl mit dem Luftgewehr, als auch im Kleinkaliberschießen, voll am Zug.

Anfang des Jahres lagen die Erfolge schließlich in greifbarer Nähe. Der Aufsteiger Geislingen schlug sich mit Bravour durch die Landessonderklasse schaffte sogar den Sprung in den „Club der 1500er“ und belegte einen ganz ausgezeichneten 5.Tabellenplatz. Die 1501 Ringe schossen Jürgen Gröner 383,Willi Eckermann 374, Bernd Steimle und Alfred Gruber je 372. Die Kleinkaliberschützen punkteten ebenfalls zweimal über die 1100-Ring-Marke und lieferten damit für die Bezirksklasse neue Maßstäbe. Über den 1. Platz und Aufstieg gab es hier keinerlei Debatten. Ganz fabelhaft lag unter anderem auch die stattlich angewachsene Geislinger Jugend – und Juniorenformation im Rennen. Der Nachwuchs
schnappte beispielsweise im Bezirk bei den Meisterschaften nahezu alle Mannschaftstitel weg. Eine ganz hoffnungsvolle Ausgangsposition für die weitere Zukunft. Ihre Leistung krönte die Jugendmannschaft Jochen Brachs, Jürgen Gröner und Thomas Müller dann bei den Württembergischen Meisterschaften. Im Luftgewehr Dreistellungskampf wurde das
Team mit neuem Württembergischen Rekord Meister. Zudem gewann Jochen Brachs noch die Einzelwertung. Ehre, wem Ehre gebührt; beim Deutschen Schützentag in Düsseldorf – am 6. Mai 1978 – verlieh der DSB dem 1. Schützenmeister der Gesellschaft und langjährigen Gauoberschützenmeister Leonhard Gröner, das Ehrenkreuz in Gold. Eine weitere Ehre wurde Jürgen Gröner erwiesen. Nach einer super Saison wurde er zu seinem ersten Länderkampf einberufen. Höhepunkt des Jahres war das 475-jährige Jubiläum der Schützengesellschaft verbunden mit einem Jubiläums- und Gauschießen, an dem rund 800 Schützen ihre Visitenkarte abgaben. Am Festabend in der Jahnhalle konnte Oberschützenmeister Wilhelm Kumpf zahlreiche Ehrengäste, u. a. Manfred Wörner, Mitglied des Bundestags, begrüßen. Am darauf folgenden Tag eröffnete der Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Geislingen vor dem 2500 Personen fassenden Zelt auf dem Städtischen Sportplatz den bunten Abend. Den ersten Teil des Programms bestritt das Bundesheeresmusikkorps 10 aus Ulm.Am zweiten Teil war der schwäbische Humorist Willi Sailer als Conferencier, begleitet von vielen Künstlern voll in seinem
Element. Der dritte Tag gehörte dann den Schützen. Im Festzelt fand die Siegerehrung des Jubiläums- und Gauschießens statt. Unsere Schützen sicherten sich hierbei den Mannschaftsgaupokal.

Einen neuen Fabelrekord schoss das Luftgewehr Sonderklassenteam mit 1533 Ringen (Willi Eckermann 387, Klaus Baumeister 385, Alfred Gruber 381, Erwin Princz 380).

Im Kleinkaliber Dreistellungskampf erkämpfte sich das Team Alfred Gruber, Bernd Steimle,Willi Eckermann, Jürgen Gröner und Erwin Princz souverän den Titel des Bezirks Mittelschwaben.

Den Vogel schoss in diesem Jahr Willi Eckermann ab. Nach dem Bezirks- und Landesschützenkönig wurde er in Westerland/Sylt neuer BUNDESSCHÜTZENKÖNIG.

Die Mannschaft Klaus Baumeister, Martin Hirsch, Jürgen Gröner,Willi Eckermann und Bernd Steimle wurde Württembergischer Vizemannschaftsmeister mit dem Luftgewehr. Eine Reise über die Grenze hinaus unternahmen die Mitglieder und einige bekannte Freunde im Oktober. Ihr Ziel war Prag und Brünn. Nach dem Besuch einer historischen Schankstube wurde bei einer Stadtrundfahrt zur Prager Burg (Hradschin) und zur Karlsbrücke die Stadt erkundet. Am folgenden Tag wurde ein Vergleichskampf im Kleinkaliber-Dreistellungskampf gegen eine Tschechische Mannschaft durchgeführt, den die Geislinger Truppe klar für sich entschied. Nach weiteren Besichtigungen wie der Mocacha-Schlucht und den Tropfsteinhöhlen folgte der Höhepunkt, eine Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluß Punkva. Bei einem Festessen und den Klängen einer typischen tschechischen Unterhaltungskapelle ließ man den Abend ausklingen und trat am darauffolgenden Tag die Heimreise nach Geislingen an.

Württembergischer Vizemeister wurde die KK 100 m Mannschaft mit Willi Eckermann, Martin Hirsch, Uwe Schreiber und Klaus Stiegler. In der Besetzung Uwe Schreiber, Klaus Baumeister, Martin Hirsch und Klaus Stiegler holte sich die Mannschaft mit dem Zimmerstutzen die Bronzemedaille. Manfred Lamparter wird mit dem Luftgewehr Bezirksschützenkönig.

Nach dem letztjährigen Aufstieg in die Bezirksklasse A schaffte die Kleinkaliber Mannschaft den direkten Durchmarsch in die Landesliga. Mit Jürgen Gröner, Alfred Gruber und Martin Hirsch stellten die Geislinger auch die drei Erstplatzierten in der Einzelwertung. Alle sechs Mannschafts- und vier Einzeltitel gewann die Gewehrmannschaft der Schützengesellschaft bei den diesjährigen Kreismeisterschaften. Im Dreistädte-Kampf Ulm – Niederstotzingen – Geislingen wuchsen die Geislinger mit dem Luftgewehr und der Sportpistole über sich hinaus. Mit Klaus Stiegler 392, Martin Hirsch 389, Jürgen Gröner 388, Uwe Schreiber 386 und Alfred Gruber 384 Ringe deklassierten das Luftgewehr Team ihre Gegner. Mit der Sportpistole schossen Winfried Mattscheck 288, Werner Dums 285, Werner Schell 284, Hans Geiger 281 und Siegfried Schlagenhoff 280 Ringe. Jürgen Gröner wird mit der Polizeimannschaft baden-württembergischer Meister im KK International. Bei den Kreismeisterschaften schoss er im Englisch Match 596 Ringe und KK International 1139 Ringe zwei neue Kreisrekorde. Ein weiterer „entscheidender Schuss“ gelang ihm beim Bezirksschießen. Er löste Manfred Lamparter als Bezirksschützenkönig ab. Bei den Württembergischen Meisterschaften gab es zwei Mannschafts-Bronzemedaillen durch Alfred Gruber, Uwe Schreiber, Klaus Stiegler und Martin Hirsch im KK 100 m und im KK Dreistellungskampf mit Jürgen Gröner, Martin Hirsch, Uwe Schreiber und Klaus Stiegler.

Ein erneuter Knaller der Luftgewehrschützen beim Rundenwettkampf mit 1542 Ringen. Bernd Steimle, Alfred Gruber, Jürgen Gröner jeweils 388 und Klaus Baumeister 378 Ringe.

Abstieg: Eine total verkorkste Saison erlebten die Luftgewehrschützen und mussten den Gang in die Landesklasse antreten.

Nach dem Tief das Hoch, der sofortige Wiederaufstieg von der Landesklasse in die Landesoberliga wurde geschafft. Ebenso erfolgreich war die erste Standardgewehrmannschaft als Meister in der Bezirksliga. Dem Aufstieg in die Landesliga stand somit nichts im Wege. Beim Schützencup in Hannover fuhr Uwe Schreiber als Zweitplatzierter mit einem nagelneuen Mercedes 190 E nach Hause. Unter 2300 Teilnehmern aus 17 Nationen hatten sich am ersten Tag auch Markus Lück und Jürgen Gröner für das Finale der besten 8 Schützen qualifiziert,wo sie letztendlich den 4.bzw. 7. Platz belegten. Im Mannschaftswettbewerb mussten sich die Geislinger unter 259 Mannschaften, darunter mehrere Nationalmannschaften, nur den Gastgebern der SG Bothfeld geschlagen geben und belegten einen hervorragenden 2. Platz. Zunächst schnupperten die Geislinger sogar am Sieg, als sie am letzten Tag noch vor Bothfeld und den Olympiamannschaften Ungarns und Sloweniens lagen. Erst als am letzten Morgen noch die Deutschen  Nationalmannschaftsschützen Heine und Heinz für Bothfeld schossen musste sich das Geislinger Quartett geschlagen geben.

Wiederum erfolgreich beim Schützencup in Hannover war die Geislinger Equipe und erreichte den 5. Platz unter 285 gestarteten Mannschaften.

Völlig erschüttert hat alle Schützenfreunde aus nah und fern der plötzliche Tod von Oberschützenmeister Leonhard Gröner am 20. Mai.

Josef Schwendele wurde von der Mitgliederversammlung im Mai 1996 zum neuen Oberschützenmeister gewählt. Kassier Werner Gröner stellte durch Zeichnungen
und Baupläne, die er ausführlich und detailliert erläuterte, das größte Bauvorhaben der Schützengesellschaft vor. Ihren größten sportlichen Erfolg feierten die
Sportpistolenschützen. Somit gelang Manfred Gorges, Thomas Wallbaum, Karl Heinz Dangel, Alfred Gruber, Jürgen Gröner der Aufstieg von der Bezirks- in die Landesliga. Mit 594 Ringen im Englisch Match Liegendkampf wurde Willi Eckermann in der Altersklasse Württembergischer Meister. Mit etwas mehr Glück hätte es auch bei den Deutschen in München aufs Treppchen gereicht. Er erreichte einen 8. Platz.

Im Herbst 1997 begann das Bauvorhaben. Der alte Luftgewehrunterstand wurde abgerissen und die Fundamente entfernt.

Am 8. 5. 98 war es soweit. Die Stahlkonstruktion für die neue Luftdruckhalle wurde angeliefert und in den darauffolgenden Tagen aufgestellt. Mit dem Luftgewehr wurde Jennifer Wassermann neue Bezirksjugendschützenkönigin.

Die Luftgewehrmannschaft verfehlte auch ohne den verhinderten Ex-Junioren-Europameister Norbert Ussfeller den Vereinsrekord nur um einen Ring. Alexander Gruber 390, Klaus Baumeister 389 und Alfred Gruber, Jürgen Gröner mit jeweils 381 schafften 1541 Ringe.

Bei der Mitgliederversammlung im April wurde Jürgen Gröner für Siegfried Schlagenhoff als neuer 1. Schützenmeister gewählt. Steffen Welte löste Eugen Zeller als Schriftführer ab.

Nach der guten Resonanz beim Schülerferienprogramm konnte nach jahrelanger Abstinenz mit Willi Pulvermüller wieder ein engagierter Jugendleiter gefunden werden. Ihm zur Seite steht mit Julia Brenner eine inzwischen erfahrene Jungschützin. Nun war es endlich soweit, die neu erstellte Luftdruckhalle mit 4 Zimmerstutzenständen, Sozialgebäude, sowie die anderen Räumlichkeiten wurden am 6. Mai eingeweiht. Die geladenen Gäste und Vereinsmitglieder waren voll des Lobes über das Geschaffene. Nach der Halleneinweihung wurde zum ersten mal das Geislinger Jedermannschießen mit 5 Startern pro Mannschaft mit dem Luftgewehr ausgetragen. Mit insgesamt 350 Einzelschützen und 70 Mannschaften aus Geislinger Vereinen, Betrieben und Gaststätten war dies eine gelungene Veranstaltung und war in Geislingen bald in aller Munde.

Aufstieg der zweiten Luftgewehrmannschaft mit einem Mannschaftsschnitt von 1511 Ringen. Die Einzelkonkurrenz wurde hier von Jürgen Gröner gewonnen. An der  Mitgliederversammlung im März übergab Werner Gröner nach 40 Jahren als Schatzmeister die Kassengeschäfte an Klaus Baumeister. Gleichzeitig lösten Manfred Lamparter und Oswald Topler die Kassenprüfer Fritz Marzian und Heinz Bleich in ihren Funktionen ab. Für seine Verdienste im sportlichen Bereich und um das Vereinswesen wurde Werner Gröner zum Ehrenmitglied der Schützengesellschaft Geislingen ernannt. Nach langjähriger Pause wurde am Vatertag wieder gewandert und gegrillt. Nach einem  dreieinhalbstündigen Marsch über das Tegelberghäuschen, Kuchalb und Längental wurden die Wanderfreunde bereits von den Grillmeistern erwartet und die rund 50 Personen mit Steaks, Würstchen und Salaten verköstigt. Gleich mehrere Württembergische Vizemeisterschaften gab es in diesem Jahr zu feiern. In der Altersklasse wurde Klaus Baumeister mit 585 Ringen im Englisch Match ebenso Vizemeister, wie Willi Pulvermüller mit dem Standardgewehr mit 555 Ringen. Jennifer Wassermann wurde 2. mit dem Luftgewehr in der Jugend B mit 386 Ringen. Den 3. Platz in der Mannschaft mit dem Luftgewehr Jugend A schafften Jennifer Wassermann, Julia Brenner und Stefanie Brecht. Unter dem Motto „500 Jahre Schützengesellschaft Geislingen – Buntes über Kimme und Korn“ wurde das Jubiläum angegangen. In der Galerie im Alten Bau des Geislinger Heimatmuseums fand
vom 6. 12. 2002 bis 12. 1. 2003 die diesjährige Weihnachtsausstellung statt. Die Ausstellung zeigte die ganze Palette des Schützenwesens und fand bei der Geislinger Bevölkerung und Umgebung großen Anklang,was von den rund eintausend Besuchern bescheinigt wurde.

Das Jubiläumsjahr begann mit der Jahresabschlussfeier. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Schiesshausgaststätte wurden durch Oberschützenmeister Josef Schwendele zunächst die Jubilare geehrt, bevor die Schützenkönige der jeweiligen Klassen proklamiert wurden. Der 1. Schützenmeister Jürgen Gröner nahm anschließend die Siegerehrungen der Weihnachtsscheibe und Hauptscheibe mit der Sportpistole, Luftpistole, Luftgewehr und Jugendscheibe vor. Durch insgesamt 136 Einzelstarts und 109 zu verteilenden Preisen ein wahres Mammutprogramm. Ein Traumjahr für die Luftgewehrschützen. Drei der vier Luftgewehrmannschaften schafften jeweils den Aufstieg in die nächst höhere Klasse. Mit 14:0 Punkten sicherte sich die erste Mannschaft souverän die Meisterschaft in der Landesliga und steigt damit in die Verbandsliga auf. Den Kern der Mannschaft bildeten unsere drei Mädchen Ramona Bitter, Julia Brenner und Jennifer Wassermann. Im entscheidenden Heimkampf gegen die ebenfalls noch ungeschlagenen SG Neuweiler schossen Ramona 389, Julia und Jennifer jeweils 388 Ringe und schickten ihren Gegner somit mit 0:5 Punkten nach Hause. Die Mannschaft wurde durch Alexander Gruber und Klaus Baumeister komplettiert, die ebenfalls durch Spitzenleistungen immer ihren Mann standen. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Klaus sprang mit dem Ex-Junioreneuropameister Norbert Ussfeller ein alter Hase in die Presche. Im letzten Auswärtskampf wurden noch Willi Pulvermüller und Jürgen Gröner eingesetzt. Ebenfalls aufgestiegen ist die neu formierte 3. und 4. Mannschaft in die Kreisliga A und B. 500 Jahre Schützengesellschaft und Schützenlust e.V. Geislingen. Mit unserem Festabend am 27. September haben wir, der älteste Verein Geislingens, dieses Fest gebührend gefeiert. Mit der Weihnachtsausstellung in der Galerie im Alten Bau, der Jahresabschlussfeier, dem Osterpokal, dem Leonhard Gröner-Gedächtnispokal, der Himmelfahrtswanderung mit Manfred Lamparter Pokal, dem Jubiläums-Jedermannschießen, dem Schülerferienprogramm sowie einem geplanten mehrtägigen Ausflug haben wir im Jubiläumsjahr bereits viel unternommen und geleistet. Bei den Kreis-, Bezirks-, und Landesmeisterschaften haben unsere Schützen unzählige Titel und Platzierungen errungen. Mit insgesamt 17 Mannschaften im Rundenwettkampfbetrieb gehören wir sportlich und auch leistungsmäßig zur absoluten Spitze. Vor allem auf unsere Jugendabteilung können wir stolz sein,womit auch unsere Zukunft gesichert scheint.

In der Luftdruckhalle werden 12 vollelektronische DISAG-Stände installiert.